Über Grenzen hinweg für den Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften

VBE und österreichischer Partnerverband kämpfen weiter!

VBE und österreichischer Partnerverband kämpfen weiter!

Bereits vor vier Jahren hat der Verband Bildung und Erziehung (VBE) erkannt, was sich nur langsam bis gar nicht in der Politik durchsetzt: Die vielfältigen Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsfürsorge können nicht von Lehrkräften und dem weiteren pädagogischen Personal übernommen werden. Um sich der steigenden Anzahl chronisch kranker Kinder anzunehmen, die Medikamentengabe rechtssicher zu regeln und auf zunehmendes Übergewicht und den Bewegungsmangel zu reagieren, braucht es Schulgesundheitsfachkräfte.

Gerade in der aktuellen Krise zeigt sich, dass Schulgesundheitsfachkräfte auch noch weitere Maßnahmen umsetzen könnten: Als Beauftragte für Hygiene Lehrkräfte dabei unterstützen, die aktuellen Hygieneregeln zu erläutern und ihre Umsetzung zu steuern. Außerdem könnten sie diejenigen sein, die das Testen von Schülerinnen und Schülern vor Ort übernehmen.

Grund genug, das Thema immer wieder in die politische Debatte einzubringen. Gemeinsam mit unserem österreichischen Partnerverband, GÖD-aps, hat der VBE es Anfang März erneut auf die Agenda gesetzt. Hauptforderung bleibt der flächendeckende und bedarfsgerechte Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften in multiprofesionellen Teams. Paul Kimberger, Bundesvorsitzender der Österreichischen Gewerkschaft, begründet: „Lehrkräfte, die Assistenz bei der Medikamentengabe ausüben, begeben sich teilweise in gefährliche Grauzonen. Zudem übernehmen sie damit weitere Aufgaben, die nicht zum pädagogischen Kerngeschäft gehören. Das alles in einer Situation, die sowieso schon durch stetig steigende Anforderungen gekennzeichnet ist. Deshalb brauchen wir dringend Entlastung durch medizinisch geschultes Personal an Schulen!“ Und Udo Beckmann, VBE Bundesvorsitzender, sieht weitere Unterstützungsmöglichkeiten: „Schulgesundheitsfachkräfte können zudem in akuten Fällen zur Hilfe gezogen werden und schnell alles Notwendige regeln.“

Allerdings sind die sehr positiv evaluierten Modellprojekte aus Brandenburg und Hessen bisher noch immer nicht in die Fläche gekommen. Viel zu zögerlich seien die Kultus- und Gesundheitsministerien, sagt Beckmann: „Die Politik reagiert nicht! Dabei wären Schulgesundheitsfachkräfte ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Schulinfrastruktur! Nicht nur Digitalisierung, sondern auch die Gesunderhaltung aller an Schule Beteiligten muss Kerngeschäft für Innovation werden.“

In ihrer gemeinsamen Position stellen die beiden Partner heraus, dass die Schulgesundheitsfachkräfte eine medizinische Vorbildung und Berufserfahrung haben müssen und nach dem Curricula des Pilotprojekts des AWO Bezirksverbands Potsdam weitergebildet wurden. Sie sollen an den Schulen die medizinische Grundversorgung übernehmen und Präventionsprojekte umsetzen. VBE und GÖD-aps zeigen zudem auf, dass der positive Nutzen bereits bewiesen wurde und es nicht notwendig ist, weiterhin nur vereinzelt Modellprojekte umzusetzen. Sie schlussfolgern: „Die  medizinische Assistenz  durch  eine  Fachkraft  entflechtet  eigentliche  Zuständigkeiten,  entlastet Lehrpersonen und hilft ihnen dabei, sich stärker auf ihre pädagogischen Kernaufgaben zu konzentrieren. Sie  werden  gleichermaßen  bei  ihrer  eigenen  Gesundhaltung  unterstützt. Dies  kommt  dem  ganzen Kollegium, den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern zugute.“

Die Position von VBE und GÖD-aps können Sie hier nachlesen.